Die Fehlzeiten aufgrund psychischer Störungen steigen in den Betrieben weiter an. Nach wie vor nehmen Psychische Erkrankungen den 3. Platz nach Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Atmungssystems.
Laut AU-Daten der DAK aus 2014 weisen die wichtigsten Einzeldiagnosen Depressive Episoden 82,3 Ausfalltagen pro 100 Versicherte auf, gefolgt von Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen mit 42 Tagen. Mit geringem Abstand folgen rezidivierende (wiederholte) depressive Störungen, Angststörungen und andere Diagnosen. Zwischen den Altersklassen 15-24, 25-39, 30-65 Jahren gibt es ebenfalls Differenzierungen; je älter, umso stärker betroffen. Mediziner sehen als Gründe von Krankschreibungen mit psychischen Diagnosen Arbeitsverdichtung, Konkurrenzdruck und langen Arbeitszeiten.
Ebenso scheint die Stigmatisierung dieser Erkrankungsgründe zwischen 2004 und 2012 nicht sonderlich abgenommen zu haben. Man scheut sich es anzusprechen, ob im Team oder beim Arzt. Und hier zeigt sich die verantwortungsvolle Rolle von Unternehmen, denn wer bei seinen Mitarbeitern nur Leistungsanforderungen und Effizienz in den Mittelpunkt rückt, lässt kaum Platz für weniger – aus ökonomischer Sicht – leistungsfähige Mitarbeiter. Das trägt zusätzlich zur psychischen Belastung aus Arbeits- und Existenzgründen bei.
Hier kann ich nur hoffen, dass bei allen Beteiligten eine gute Selbstregulationsfähigkeit besteht.
In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihre Kerstin Till